Codebreaker - Kommentare

Alle Kommentare von Codebreaker

  • Ich hab eben nochmal nachgesehen: 9 Jahre ist es mittlerweile her, da habe ich einen Kommentar zur Anime-Version von ONE PIECE geschrieben. Da meinte ich auch, dass ich "irgendwann" mal einen großen, umfassenden Kommentar darüber schreiben werde, warum ich diese Serie so toll finde und weshalb sie mir auch so viel bedeutet.
    Dieser Kommentar hier... soll das jetzt nicht sein, denn ich bin ehrlich: über die Jahre und dementsprechend mit über 400 neuen Folgen, seitdem ich damals "aufgehört" habe, habe ich es irgendwann aus den Augen verloren. Aktuell bin ich wieder dabei und versuche aufzuholen, ob ich das aber durchhalten werde, keine Ahnung. Ob der große Kommentar irgendwann noch kommt? Mal schauen. Aber all das ist auch eigentlich egal, denn mittlerweile hat Netflix den Menschen, Fans und solchen, die es vielleicht noch werden wollen, die Möglichkeit geboten mit dem Stoff anzufangen, ohne sich auf über 1000 Folgen einzulassen (was nichts schlechtes sein muss!)
    Und das ist ne echt coole Sache.

    Wie auch viele andere (vielleicht, ist jetzt nur eine Hypothese), war auch ich etwas skeptisch: wird das was? Kann man ONE PIECE wirklich in "echt" verfilmen?
    Generell würde ich jetzt erstmal sagen, dass diese Real-Serie nicht perfekt ist. Es gibt so einige Aspekte, da hätte man sicherlich Dinge besser inszenieren können. Vielleicht war nicht alles, was weggelassen wurde richtig, vielleicht hätte man hier und da etwas anders machen können/sollen. Vielleicht wurde auch nicht überall die jeweilige Intensität des Animes erreicht. Ja, vielleicht hätte man es besser machen können.

    Und trotzdem bin ich dankbar für das, was wir bekommen haben. Ich bin selbst nicht der größte Fan von Netflix-Serien und Anime-Verfilmungen haben ohnehin nicht den besten Ruf, aber bei ONE PIECE hat man es tatsächlich geschafft die Essenz des Animes einzufangen. Das hier fühlt sich tatsächlich so an, als ob da jemand die nostalgischen Erinnerungen an die RTL2-Nachmittagsprogramm-Zeit-Erinnerungen an ONE PIECE genommen und daraus dieses Realwerk gebastelt hätte. Der Humor, die Figuren, die Lore, die Teufelsfrüchte, die Kostüme, die Aura und Bedeutung. Das Feeling dieser Welt. Das Glauben an und Nachgehen der eigenen Träume. Ich habs schon in meinem ersten Kommentar geschrieben, aber weil dieses Zitat einfach so geil ist und für mich eben die Essenz der Welt widerspiegelt, hier nochmal das legendäre Zitat aus dem Anime. KEIN SPOILER, für die Nicht-Anime-Fans.

    "Wo kommen wir denn da hin wenn Piraten keine Träume mehr haben? Die spinnen doch!
    Piraten werden immer Träume haben, ja unsere Träume sterben nie!"
    - Marshall D. Teach bzw. Blackbeard -

    Die Real-Serie schafft es den Spirit von ONE PIECE zu übertragen. Es ist eine Liebeserklärung an den Anime und gleichermaßen der eigene, selbstbewusste Versuch losgelöst davon einen eigenen Versuch zu starten, diese waghalsige Mammut-Geschichte zu erzählen. Ich hab keine Ahnung ob es die Real-Serie so lange geben wird, dass zumindest in groben Teilen die gesamte Geschichte erzählt wird. Wir reden hier von Netflix, also sollte man seine Erwartungen niedrig halten. Vielleicht verliert das alles auch seinen Reiz, wenn die Geschichte an einen Punkt kommt, an dem der Nostalgiebonus dann fehlt. Ohnehin wird es zunehmend schwerer die ganzen Gegner, Teufelskräfte, Monster, Regionen, etc. entsprechend darzustellen, aber sollte all das funktionieren und auch nur ansatzweise funktionieren, dann ist das hier tatsächlich etwas ganz besonderes.

    Staffel 1: 8 Punkte.

    2
    • 4

      "Indiana Jones", "Die Mumie" und natürlich auch "Fluch der Karibik". Allesamt Filme, an die man zweifelsohne denken muss, wenn man sich "Jungle Cruise" anguckt. Alles Filme, aus denen sich "Jungle Cruise" seine Figuren, seine Atmosphäre, seine Geschichte und sein Setting zusammenklaut hat. Dummerweise geben sie sich dabei nicht sonderlich viel Mühe. Man kopiert, versteht aber nicht, was man eigentlich kopiert.
      In "Fluch der Karibik" gab es auch einen Fluch. Piraten, weil sie mal wieder zu gierig waren, sind bis ans Ende aller Ewigkeit dazu verdammt als wandelnde Skelette über die Weltmeere herumzugeistern. Natürlich eindeutig die Antagonisten, aber wenigstens mit Charakter. Man konnte eine Verbindung zu ihnen aufbauen und zumindest im Ansatz so etwas wie Reue herauslesen (vor allem beim Kopf der Band, Barbossa). In "Jungle Cruise" gibt es ein paar Typen, die irgendwie zu Dschungel-Geistern wurden und ein ähnliches Schicksal verfolgen. Warum, wieso, weshalb und vor allem Wer genau, ist mehr oder weniger egal. Hauptsache Fluch und coole CGI-Waldzombies.
      In "Der Mumie" gab es eine ähnliche Dreier-Kombination an Hauptfiguren. Attraktive Wissenschaftlerin/Abenteuerin mit dusseligem Bruder, die einen wahnwitzigen Helden mit Mukkis und coolen Sprüchen brauchen um irgendeinem Zauber nachzujagen. Was damals noch organisch und sympathisch funktioniert hat, wirkt hier mal wieder nur aufgesetzt. Yeah, The Rock!
      Von "Indiana Jones" müssen wir gar nicht anfangen - aber da will ich jetzt auch keinen direkten Vergleich anstellen: auf jemanden der schon am Boden liegt, tritt man nicht ein.
      "Jungle Cruise" ist belanglos, abgekupfert und viel zu hektisch. Man gibt sich keine Mühe relevante Storyelemente oder eine coole Hintergrundgeschichte zu etablieren. Stattdessen ist alles bunt, schnell geschnitten und CGI "verschönert", wo immer es sich anbietet und selbst wenn es das nicht tut, werden Effekte draufgeballert noch und nöcher. Die Figuren sind mir egal, die Geschichte ist mir egal, der Film ist mir egal. "Nothing Else Matters" hier draufzuklatschen, mag zwar irgendwie thematisch ganz passend zu sein, hat für mich aber sowas von gar nicht gepasst. Außerdem hatt es etwas von der "Lowest Hanging Fruit" - aber das passt wiederum zum Dschungel.
      Das einzige kleine Highlight war hier wirklich Jesse Plemons mit einem erstaunlich gutem deutschen Akzent.
      Ich weiß auch nicht. Vielleicht hat mich der Film an einem falschen Tag erwischt. Ich habe meine Zeit auch definitiv schon schlechter verschwendet, aber so wirklich war das hier nix.

      2
      • 6

        Viel erwartet hatte ich nicht, von der x-ten Fortsetzung zu "Wrong Turn". Ich habe die ersten drei Teile vor Jahren mal gesehen, den ersten Film sogar kürzlich erst gerewatched und fand speziell diesen sogar ganz ok. Irgendwie hatte das was. Vor allem bei den Fortsetzungen wird natürlich deutlich, dass das nicht unbedingt die Masterclass der Horrorunterhaltung ist, aber das muss es ja auch nicht immer sein.

        Nun hat aber "The Foundation" nicht viel mit den sabbernden Schreihals-Hinterwäldlern aus den Ursprungsfilmen zu tun, sondern vielmehr wird sich einfach der Prämisse der im Wald lauernden Gefahr in Form von Eingeschworenen, die ihr Habitat mit Fallen versehen um Menschen, die sich verlaufen haben, nachzustellen. Vielmehr sollte man an der Stelle vielleicht gar nicht erwähnen und dabei wird schon recht klar, dass dieser Film hier viel mehr zu bieten hat, als reinen Splatter. Ja, man kann sogar sagen, dass hier eine recht spannende Geschichte erzählt wird, die man auf sich wirken lassen sollte, ohne zu viel darüber zu wissen. Und ich persönlich muss sagen, dass es "spannend" tatsächlich sehr gut trifft. Ich wollte zu jedem Zeitpunkt der Geschichte folgen und eventuell sogar noch wichtiger, ich habe so etwas ähnliches wie Mitgefühl mit dem Figuren (oder zumindest einigen) empfunden. In einem "Wrong Turn"-Film! Generell habe ich lange keinen Horrorfilm dieser Schiene mehr gesehen, in dem die Figuren mal nicht einfach nur generische Schablonen waren, an denen die Handlung abgespielt und Gewalt exerziert werden sollte. Klar mag die ein oder andere Motivation wieder recht klischeebehaftet sein, aber es ist zumindest irgendwie authentisch präsentiert. Wenn man sich drauf einlässt, dann kann man sich hier mit den Figuren anfreunden und wieder, zumindest mit einigen.

        Ich will gar nicht großartig in Spoilern verfallen, aber ein wenig offener über den Film sprechen, möchte ich schon. Wer also lieber auf Nummer sicher gehen will und wirklich nicht zu viel wissen will, der sollte am besten ab dem folgenden Absatz aufhören zu lesen, dafür nur noch kurz ein Zwischenfazit:
        "Wrong Turn: The Foundation" ist kein Genremeisterwerk, aber definitiv einer der besseren Filme einer solchen Art von Horror/Splatter, die es in den letzten Jahren gab. Gore wird größtenteils nur da eingesetzt wo es Sinn macht, die Figuren machen irgendwie Sinn und sind sympathisch und selbst "die Bösen" haben hier etwas ganz eigenes. Der Film ist spannend, atmosphärisch und wesentlich hochwertiger produziert, als die anderen "Wrong Turn"-Filme (zumindest als die, die ich gesehen habe). Wer Bock drauf hat, sollte dem definitiv mal ne Chance geben!

        So und nun noch etwas ausführlicher: irgendwo läuft das hier wieder auf diese "Sind die 'normalen' Menschen nicht die größeren Monster?"-Thematik heraus. Ohne da jetzt genau drauf eingehen wollen, wieso das so ist. Eine gewisse Kritik an der Menschheit wird geübt und das ist nix Neues. Ich finde es dennoch sehr "charmant" (wenn man das so sagen kann) eingeführt, ohne jetzt, dass es von Vornherein zu sehr mit dem Vorschlaghammer auf mich als Zuschauer eingeprügelt wurde. Und irgendwie wird diese Annahme auch recht schnell wieder umgekehrt, sodass ich mich am Ende des Tages dennoch nicht "belehrt" fühle. Auch die Generation Instagram und Co. bekommt ihr fett weg, was immer so ein wenig "pseudo-edgy" wirkt, aber nun mal fast nicht mehr zu umgehen ist - so ist das Leben der "jungen Menschen" heutzutage nunmal, das kann man in Filmen mittlerweile kaum noch ausblenden.
        Es gibt Story-Entwicklungen, die etwas "zurechtgebogen" wirken können, vielleicht wirkt die Frage nach dem, was richtig und was falsch ist, manchmal auch etwas fehl am Platz, aber das sind alles Dinge, die ich hier dennoch verzeihen will. Teilweise hat es was glaubhaftes, teilweise kann man es verschmerzen, teilweise ist es natürlich aber auch berechtigte Kritik.
        Was ich vom Ende halten soll, weiß ich noch nicht so ganz. Aber das muss auch nix schlechtes sein. Ich jedenfalls muss sagen, wurde überrascht von diesem Film, kann ihn nur empfehlen und werde ihn irgendwann sicher auch erneut schauen.

        3
        • Ich könnte mir nichts weniger spannendes vorstellen, als eine Serie über Arya. Von allen möglichen GoT-Fortsetzungen, wäre das das, was ich am wenigsten wollen würde.

          1
          • 10
            über Saw

            Über das, unglücklicherweise oft verschriene, Genre des "Torture Porn" wird ja oft gemeckert. Und oft auch zurecht. In vielen dieser Filme wird inhaltslose Gewalt zelebriert, die eben einfach nur dazu da ist um eben genau das zu sein, ein Gewaltporno. Abgetrennte Körperteile, herumfliegende Organe und Blut en masse, dazu irgendeine Art von Story, um dem ganzen einen Rahmen zu geben. Man kann das mögen, teilweise - da bin ich ehrlich - mag ich das auch, aber teilweise ist es eben auch wirklich Quatsch.
            Man kann wohl ebenso nicht abstreiten, dass "Saw" beim Aufkommen dieser Filme einen nicht unbeachtlichen Anteil hatte, der unzählige ähnliche Filme nach sich gezogen hat und das, obwohl der Originalfilm eigentlich so, so viel mehr ist.

            "Saw" ist wohl einer der besten "modernen" Horrorfilme, wenn man so will.
            Und jetzt beim neuerlichen Sehen ist mir aufgefallen, er ist auch tatsächlich "gruselig".
            Nicht auf eine Art und Weise, dass man die Nacht nicht schlafen kann, man sich die Decke über den Kopf zieht um sich vor dem Bösen zu verstecken, nicht so, dass man hier Angst im eigentlichen Sinne hat. Aber Gruselig in dem Sinne, dass wir mit den Konsequenzen unseres Handelns konfrontiert werden und das im extremsten Ausmaße. Die Figuren in "Saw" sind schuldig und müssen mit dieser Schuld nun fertig werden. Natürlich, wie schon gesagt, das geschieht hier in einem extremen Maß, was abseits jeglicher Vorstellungskraft liegt, aber wenn man nur mal auch nur ansatzweise darüber nachdenkt, dass man in einer ähnlichen Situation landet, wie die Figuren in diesem Film, für den ein oder anderen gravierenden Fehler den man gemacht hat, dann erscheint einem das doch als wahrer Horror.
            Zwei Menschen wachen in einem Raum auf, wissen scheinbar nix voneinander und nicht warum sie in diesem Raum sind: angekettet und ohne Aussicht auf die Flucht.
            Mehr Komponenten braucht dieser Film nicht um zu funktionieren. Sicherlich gibt es den ein oder anderen Rückblick hier, eine Sidestory da, aber im Wesentlichen ist es das, worum es hier geht. Auch das, nebenbei bemerkt, ein schauriger Gedanke.
            "Wer hat uns hier eingesperrt? Und warum? Komme ich jemals hier heraus?"
            Es macht unglaublich viel Spaß dabei zuzusehen, wie wir als Zuschauer immer mehr herausfinden, teilweise mit den Figuren gemeinsam, teilweise erfahren wir aber auch, dass sie nicht so ganz ehrlich mit uns sind. Das ist ein Detektivspiel, eine intelligente Verkettung von Ereignissen, Entscheidungen und eben auch Fehlern und deren Konsequenzen. "Saw" weiß es dabei den Zuschauer bis zum Ende im Unklaren zu lassen und ihm dann schließlich den Boden unter den Füßen herunterzuziehen und ihm alles komplett um die Ohren zu hauen. Das Finale ist großartig. Großartig inszeniert und geschrieben. Und es ist absolut. Durch und durch konsequent? Vielleicht nicht, vielleicht gibt es hier eben doch noch Komponenten, die das ausweglose Chaos bedeuten, selbst wenn man sich seinen Taten und Fehlern stellt. Und genau das ist ebenso, Horror.

            7
            • 8

              Was für viele Menschen die "Indiana Jones"-Reihe war, war für mich "Die Mumie".
              Auch wenn man beim Titel und vorhergehenden Verfilmungen an einen Horrorfilm denken will, ist das nämlich der Abenteurerfilm schlechthin und ein absolut runder, mehr als gelungener Blockbuster noch dazu. Hier passt so gut wie alles. Und damit macht dieser Film so vieles so viel besser, als diverse aktuelle Blockbuster.
              Die Welt die hier geschaffen wird, die Legende die als Grundlage der Geschichte fungiert, wirkt stimmig. Sie ist nachvollziehbar und in gewisser Weise bodenständig. Auch wenn das Schicksal der Welt irgendwo in Gefahr steht, wirkt das nicht aufgesetzt. Alle Komponenten wirken wohl bedacht und notwendig, dass der Film so funktioniert, wie er es letztlich auch soll. Das geht bei dem Einführung und der Präsentation der Geschichte los und setzt sich bei den Hauptfiguren fort. Selbst die kleinste Nebenrolle scheint hierbei einen gewissen Charakter zu haben und eben nicht ein weiterer seelenloser Handlungsträger zu sein. Dazu kommen noch etliche Gimmicks und mythische Elemente, die ebenfalls einfach Sinn machen und sich derart in die Geschichte einfügen.
              Dazu wirkt dieser Film einfach durch und durch sympathisch. Wir müssen uns nichts vormachen, hier wird das Rad nicht neu erfunden und gewissermaßen ist alles auch recht schlicht gehalten, aber genau das ist es wohl, was hier noch einmal mehr zum Reiz dazu trägt. Brendan Fraser ist wohl nicht der prominenteste Leadingman für einen solchen Film, aber er macht es gut, wirkt sympathisch und kann cool, wie auch lustig sein. Die daddelige Rachel Weisz schafft es auch gleichermaßen tollpatschig, wie auch klug zu sein, stark, wie auch sexy. Und natürlich sollte man den fantastischen John Hannah nicht vergessen! Und die Mumie selbst rangiert auch irgendwo zwischen teilweise Kindergruselmäßig-schaurig und Actionmonster. Natürlich kommen wir dabei hier und da nicht um einige Klischees darum oder typische Elemente die man aus diversen anderen Filmen kennt, aber "Die Mumie" übernimmt die einfach gut und zeigt wie es richtig geht. Einen solchen Blockbuster, bei dem alles stimmt, die Welt und die Figuren sich wertig anfühlt und selbst der Bösewicht mal einen richtigen Charakter hat und funktioniert, würde ich mir mal wieder wünschen.
              Abschließend ein paar Worte zu den Fortsetzungen: ich mag die ganze Reihe, weil ich die Figuren mag und mich mit ihnen wohl fühle, aber bereits Teil 2 kann definitiv nicht mithalten. Was ich überhaupt nicht mag, wenn in Fortsetzungen neue Dinge/Gegebenheiten/Charakterzüge/-eigenschaften etabliert werden, die es in Teil 1 noch nicht gab, aber dementsprechend hätte geben müssen oder wenn Geschehnisse aus vorherigen Teilen ignoriert werden. Ersteres geschieht in Teil 2, zweiteres teilweise im dritten Teil, der dann komplett unnötig ist und der Geschichte wirklich nichts Neues abgewinnt, außer einen Vater-Sohn-Konflikt, was man nun wirklich schon in zig Filmen gesehen hat. Nunja, ist nun mal so.
              Fazit: "Die Mumie" ist super!

              6
              • 9
                über Martyrs

                "Martyrs" ist kein schöner Film. Im Gegenteil. Er ist grausam. Es macht keinen Spaß all das zu sehen, die Qualen, das Elend, das Leid. All das Schlechte, was noch viel schlechter durch die Beweggründe und Motivationen für eben dieses, wird. Man kann also sagen, "Martyrs" zu schauen ist die reinste Tortur. Aber das wiederum, ist fantastisch gemacht.
                Von Beginn an legt dieser Film los und konfrontiert uns Schlag auf Schlag mit dem nächsten Unheil, dass uns schonungslos entgegen geschmettert wird. Wir bekommen einzelne Infos, lernen Charaktere kennen und versuchen die Geschichte zu verstehen, aber stets, noch bevor wir eben diese Information verarbeiten konnten, erleben wir schon den nächsten Terror und das, was wir sehen und was wir glauben langsam zu verstehen, schlägt eine andere Richtung ein. Der erste große Teil des Films ist eine Achterbahnfahrt der Emotionen, bei der man so gut wie nie zum Durchatmen kommt.
                Der zweite Teil ist dann das genaue Gegenteil. Hier haben wir Zeit zum Atmen, hier passiert recht wenig. Dafür ist das WAS passiert umso heftiger und explizit. Hier haben wir genug Zeit die physische und psychische Folter zu sehen. Wir erleben sie praktisch mit der Protagonistin und können nicht mehr fliehen, können nicht auf die nächste Action warten, die uns aus dieser Folter befreit. Wir schmecken den gelben Brei, den die Opfer als einzige Nahrung erhalten förmlich, spüren jeden Schlag und die Isolation. Wir sind mit in dieser Zelle und es gibt keinen Ausweg.
                "Martyrs" macht das einfach großartig. Die Atmosphäre die geschaffen wird, der Grat, in dem der Zuschauer eingebunden wird und ja, auch der Gore, der hier einfach wirklich wichtig für die Handlung ist. Klar gibt es endlos viele Torture Porn-Filme, die Gewaltorgien ohne Sinn und Verstand ablichten und ebenso gibt es große Horrorklassiker, die viel schlimmer wirken, weil sie die Gewalt eben nicht so explizit darstellen, hier jedoch ist es einfach wichtig und unabdingbar für die Charaktere und vor allem deren Entwicklung und letztlich eben auch für all das WAS hier passiert.
                Die philosophische Ebene, die gegen Ende des Filmes deutlich wird, ist ebenso sehr spannend und bietet viel Interpretationsmaterial. Man kann darauf jetzt schlecht eingehen, ohne zu spoilern, aber diverse Gedankengänge und letztlich auch der finale Moment des Films sind aber definitiv spannend und interessant, dennoch verdeutlichen sie einmal mehr, wie widerlich das alles ist, was hier passiert.
                "Martyrs" ist definitiv ein großer Film des Horrorgenres, der keineswegs in einen Topf mit diversen Torture Porn und sinnlosen Ekelfilmen gesteckt werden sollte.

                7
                • 4

                  "Hollywood" ist ein "What If"-Märchen, dass realitätsfremder wohl kaum sein könnte. Es ist teilweise wirklich erschreckend, wie oft und wie direkt hier die verschiedensten essentiellen Probleme angesprochen werden, die sich teilweise bis in die heutige Zeit ziehen. Von Rassismus und Sexismus, über die Ausnutzung von Macht & Gewalt und folglich sexuellem Missbrauch, bis hin zu Ehebruch, Gewalt und Prostitution. All das ist hier zu finden. Das schlimmste, es wird nicht einfach nur nicht in der Tragweite thematisiert, wie es sein sollte, mit Blick in die Psyche der Menschen, wie sie darunter WIRKLICH leiden müssen und wie sich all das WIRKLICH auf das System Hollywood auswirkt, es wird teilweise sogar heruntergespielt, lächerlich gemacht und als Mittel zum Zweck zum Erreichen des Traumes genutzt. Oder jemand macht selbst etwas Schlimmes, weshalb die schlimme Aktion der anderen Person nichtig wird. Oder die Figuren werden sogar noch für diese Handlungen belohnt. Wenn all das wirklich die Message sein soll, die bei dieser Serie übermittelt wird, dann lässt mich das schon fast fassungslos zurück.
                  In "mainstreamtauglichen" Märchen, werden Hexenverbrennungen, grausame Folter- und Hinrichtungsmethoden oder sonstige menschliche Untaten auch eher ausgelassen, also könnte das doch auch hier passen, oder? Nein, denn diese Aspekte werden doch alle benannt, aber eben als weit weniger schlimm abgetan, als sie im realen Leben wirklich waren und all das verleiht "Hollywood" einen wirklich fragwürdigen Charakter.
                  Mal abgesehen davon würde ich lügen, wenn ich sagen würde, dass das alles nicht recht unterhaltsam war. Ich hatte schon irgendwo meinen Spaß und die "Feel-Good"-Story hat auch irgendwie funktioniert. Das ändert aber nichts an der Mentalität der Serie, die zu viel verschönigt oder eben herunterspielt. Ein Beispiel möchte ich abschließend natürlich noch nennen, demnach gilt ab hier eine SPOILERwarnung:
                  Die Figur von Jim Parsons, der eindeutig in Richtung der #Metoo-Bewegung schielt, soll dieses grausame Monster sein, wie es die Harvey Weinsteins dieser Welt eben wirklich sind. Und Parsons spielt das auch gut (allein schon schön ihn mal abseits von Sheldon Cooper zu sehen). Und man muss sagen, dass er, der er für all die wiederlichen Taten die er vollzieht, sogar noch belohnt wird und er im Rang aufsteigt, damit sogar wohl den realen Mechanismen in Hollywood und Co. entspricht, ist seine Charakterentwicklung einfach nicht glaubhaft. Er soll der Böse sein, wird aber irgendwie als quirliger, schriller "ach, irgendwie muss man ihn doch mögen"-Typ mit Hintergrundgeschichte präsentiert, sodass man ihn "auch irgendwie nachvollziehen kann"... und am Ende, hat er urplötzlich doch eingesehen wie doof er doch war. Das macht sich für ein Märchen natürlich gut. Überzogen auf die Realität, ist das aber einfach unglaubwürdig und nicht nachvollziehbar. Er bekommt seine Genugtuung, die ein solcher Mensch, aufgrund einer solchen "Läuterung" nicht verdient hat.

                  5
                  • Die Frage, die sich mir allerdings nach wie vor stellt: inwiefern es wirklich Sinn macht eine Geschichte, so kurz nach dem sie in einer DOKUMENTATION erzählt wurde, noch einmal in einer fiktiven Darstellung zu erzählen. Was kann dabei schon "Neues" abgewonnen werden?
                    Aber Bock hab ich natürlich auch drauf.

                    • 8

                      Ich versuche aktuell alle Filme des MCU zu rewatchen. Warum weiß ich nicht mal genau.
                      Jedenfalls bin ich mittlerweile bei "The Avengers" angekommen und ich muss sagen, dass ich den Film immer als gut in Erinnerung hatte, mir jetzt aber aufgefallen ist, WIE gut er tatsächlich ist. Natürlich in erster Linie an Marvel-/Superheldenfilmstandards gemessen, aber auch durchaus als Blockbuster generell. Vor allem auch in Zeiten, in denen aus allem ein Cinematic Universe gemacht werden muss.
                      Dieser Film hat eine schier unmögliche Aufgabe, nämlich muss er eine Reihe von Figuren in einem Film zusammenführen, die vorher allesamt ihre eigenen Filme als Protagonist angeführt haben. Jede dieser großen Charaktere muss seine Zeit bekommen, alle Storys müssen weitererzählt werden, ohne, dass dabei etwas zu kurz kommen darf und da wir uns ja im Superheldenkosmos befinden, muss auch irgendwie jeder Held seine Heldenkraft ausleben können. Und tatsächlich funktioniert das hier alles auch sehr gut. Es bekommt eben jeder seinen Moment, alle Geschichten werden weitergesponnen und alles wirkt stimmig. Selbst die Probleme aufgrund der verschiedenen, gewaltigen Egos, wirken einfach organisch und glaubhaft. Natürlich lässt sich ein Tony Stark, der sich aufgrund seines neugefundenen Superheldenstatus nix von einem Depp mit Hammer und Umhang oder einem aufgetauten Maskottchen sagen. Natürlich gibt es Streit. Diesen beizulegen und über das eigene Ego hinauszuwachsen um letztlich die Heldengruppe zu werden, die diese Bedrohung erfordert, ist der wahrlich heroische Konflikt des Films und dieser ist einfach gut und authentisch herüber gebracht. Alles wirkt irgendwie abgeschlossen und vergleichsweise kompakt. Und diese neue Dynamik, mit vielen Hauptfiguren, funktioniert super.
                      Dennoch bleiben diverse Fehler(chen) des MCU auch hier nicht aus. Es gibt Gags, die entscheidende und dramatische Momente irgendwie zu ruinieren drohen und ebenso wird die volle Tragweite eben solcher Situationen nicht immer weitreichend ausgenutzt. Alles wirkt sehr übertrieben, die Raumschiffe/Aliens unnötig imposant und ob eine wirkliche "Bedeutung" sowohl den Figuren als auch der Handlung abgewonnen werden kann, also ein Gefühl, dass das hier Geschehene tatsächlich existentiellen Problem gleicht, vorhanden ist, bleibt auch zu diskutieren.
                      ABER "The Avengers" löst das alles dennoch sehr gut. Viel besser als andere MCU-Filme, weil das hier alles noch sehr überschaubar und vor allem vom Pacing her sehr gut ist. Die Figuren harmonieren super miteinander, es gibt Witz, Drama und Action und selbst der Bösewicht ragt deutlich aus dem MCU-Kosmos hervor. Und vor allem macht dieser Film einfach Spaß. Für mich wohl einer der, wenn nicht sogar DER, besten Filme von Marvel.

                      2
                      • 7

                        "Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf"
                        Dieser Gedanke kam mir jetzt, wenn ich über "Der Schacht" nachdenke. Ein Film, der aktueller nicht sein könnte. Menschen, die sich selbst die nähsten sind. Die in einer angeknacksten Gesellschaft eben jenen Sinn für die Gesellschaft verlieren und nur an sich selbst denken. Die einander nicht mehr menschlich entgegentreten. Nicht ganz so sehr, aber wahrscheinlich weniger als gedacht, ist es im Supermarkt, genauso ist es in diesem Film. Dabei kann man natürlich direkt sagen, dass das alles eine sehr plumpe und wenig subtile Art von Gesellschaftskritik ist, nichtsdestotrotz schafft es "Der Schacht" aber zu großen Teilen seiner Laufzeit eben diese innovativ, kreativ und äußerst erfrischend umzusetzen. Von Beginn war ich hier gebannt um zu erfahren, wie dieses Konzept ausgespielt wird, da es einfach so viel Potential bietet. Alleine was die Charaktere in diesem Szenario angeht, die verschiedenen Ebenen, die Gimmicks, hier kann aus einer so simplen Idee, so viel gemacht werden. Und größtenteils wurde es das auch, wir begleiten die Hauptfigur, wie sie entdeckt im Schacht zu leben. Wie sie auf verschiedene Figuren trifft, was mit ihrer Psyche passiert, wie sie auf die verschiedenen Etagen reagiert und wie sie sich dementsprechend anpasst. Das alles ist wirklich verdammt spannend und wahrhaftig eine gelungene, neue Idee.
                        Der weitere Verlauf des Filmes und vor allem das Ende, sind jedoch Aspekte über die ich mir nicht wirklich im Klaren bin, was ich von ihnen halten soll. Wurde hier vielleicht doch Potential verschenkt? War das "actionreichere" Finale notwendig? Musste das Konzept in seiner Existenz verstanden und ein Erklärungsversuch dafür unternommen werden? Oder ist vielleicht gerade das alles die Raffinesse dieses Films. Zu versuchen die Gesellschaft/das System zu verstehen, ohne dabei jemals eine eindeutige Antwort zu finden. Zu versuchen daraus auszubrechen und dann letztlich doch zu scheitern, allein deshalb, weil man nicht "ausbrechen" kann. So sehr man versucht etwas zu ändern, man schadet sich dabei nur selbst.
                        Wie dem auch sei "Der Schacht" ist ein wunderbar innovativer Film, der so abstrus er auch sein mag, komplett Spaß macht und unterhält. Er bannt den Zuschauer an sich und ist super strukturiert, sodass immer genau dann neue Häppchen geliefert werden, wenn es die richtige Zeit dafür ist. Ich glaube um eine endgültige Meinung zu bilden, muss ich ihn wohl noch (ein paar) mal sehen.
                        Das Potential für endlose Fortsetzungen sollte wohl auch vorhanden sein.

                        4
                        • 4

                          Uff.
                          Also ich mag ja viele Disneyfilme. Ich mag auch die ganzen catchy-Songs, die schillernden Figuren, die generischen Stories und ich kann auch mit dem obligatorischen Kitsch leben. Aber "Frozen 2" hat leider überhaupt nicht funktioniert.
                          Gründe dafür gibt es einige. Angefangen dabei, dass hier alles nach "Mädchenfilm" schreit. Gut, natürlich wird das irgendwo auch die Hauptzielgruppe sein, nichtsdestotrotz war der Hype um Teil 1 so riesig, dass ich tatsächlich erwarten würde, hier können sich auch andere Zuschauer angesprochen fühlen. Schließlich hat das auch schon bei "Arielle" oder "Mulan" funktioniert. Diese Geschichte hier wirkt aber schlicht und ergreifend wie ein klischeehaftes Fantasieszenario eines sechs jährigen Mädchens, mit den hübschen Prinzessinnen, der Idealvorstellung eines Prinzen und wie er ihr den romantischsten Antrag aller Zeiten macht und den knuffigsten kleinen Wesen. Natürlich ohne Drama, ohne etwas Böses, ohne Gefahr.
                          Das ist im Übrigen ein weiteres Problem: WO WAR DIE STORY?!
                          Klar, die Spaltung des Königreichs und der Menschen im Wald, die Bändigung der Element und so weiter und so fort. Es gab schon irgendwo Inhalt, der aber dramaturgisch einfach abgearbeitet wurde, ohne auch nur den winzigsten Anflug von Spannung zu liefern. Zu KEINEM Zeitpunkt habe ich hier mit irgendeiner Figur mitgefiebert, nie war wirklich unklar wohin die Reise gehen wird und selbst als sich einige Charaktere mal in minimal prekären Situationen befanden, stand komplet außer Frage, dass alles gut werden wird. Es gab einfach keinen Spannungsbogen, dementsprechend auch keine Emotionen und nix, was mich hier irgendwie hätte mitnehmen können. Nicht mal einen Antagonisten. Was es in (Un)Mengen gab, waren Songs. Kaum vergingen mal 5 Minuten ohne das gesungen wurde. Wie eingangs erwähnt mag ich die Disneylieder gern, aber hier hat es tatsächlich genervt. Zumal es gefühlt wieder und wie das gleiche Lied mit anderem Text war... und wirklich "catchy" oder "cool" wie viele, viele andere, erinnerungswürdige Lieder aus diversen Disneyfilmen, war hier keins. Man denke da nur mal an den ersten Teil mit dem populärsten Disneylied aller Zeiten.
                          Ich will hier jetzt auch nicht zu sehr auf den Film einprügeln. Mir ist schon klar, was man auf fast jeden Kritikpunkt sagen kann. Natürlich sind junge Mädchen hier die Zielgruppe, natürlich wird in Disneyfilmen viel gesungen, natürlich braucht so ein Film auch nicht die anspruchsvollste Story. Wenn es dann aber in so vielen Filmen (teilweise auch Fortsetzungen von Klassikern) besser gemacht wurde, kann ich aber nicht anders. Inhaltlich wurde hier wenig Neues erzählt, was nicht schon im ersten Teil gesagt wurde.
                          Ich will das gar nicht alles so drastisch meinen, aber für mich war das hier einfach nix.

                          6
                          • 4
                            über Aladdin

                            Seit geraumer Zeit gibt es jetzt schon die Realverfilmungen diverser Disney-Klassiker. Bei "Jungle Book" wurde ich sehr überrascht, da meine Erwartungen sehr gering waren und ich dann doch viel Spaß hatte. Außerdem wurden verschiedene Aspekte doch irgendwie "anders" gelöst und zwar "anders gut". Nun folgte also auch "Aladdin" und wie schon beim Dschungelbuch mag ich auch hier das Original sehr. Der Unterschied ist diesmal allerdings, dass meine Erwartungshaltung etwas höher ist, gemessen an den positiven Erfahrungen die ich mit "Jungle Book" gemacht habe.
                            Viel zu sagen gibt es dann hier jedoch nicht. Ein Motiv schleicht sich durch fast jeden Aspekt an Guy Ritchies Interpretation: das Original war besser.
                            Die Versionen der Lieder waren schöner, die Figuren DEUTLICH interessanter (Ja, ich meine dich, Dschafar!) und die Geschichte wesentlich kompakter und dadurch auch "runder". Ich will dem Film damit eigentlich gar nicht all so viel schlechtes, ich hatte schon meinen Spaß und fand auch die Optik recht gut, seien es die Kulissen, die Kostüme oder die Musicaleinlagen an sich, wenn das alles natürlich auch extravagant, bunt und verspielt war. Aber die Emotionen und die recht unaufdringlich übermittelte Message des Zeichentricks, gehen hier komplett verloren. Da nützen weder komplett unnötige, pseudo-emanzipatorische Gesangseinlagen von Prinzessin Jasmin, noch klischeehafte/0815-Storyentscheidungen und an den Haaren herbeigezogene Konflikte etwas. Vielleicht sollte man den Vergleich nicht unbedingt heranziehen, andererseits ist ja nun mal eine Realverfilmung des Zeichentricks, teilweise sogar sehr nah daran orientiert, sodass man den Vergleich eben auch nicht komplett wegdenken kann und da werden die Schwächen des Films eben doch mehr als deutlich.

                            4
                            • 8

                              Es ist verdammt schwierig "Midsommar" zu beschreiben.
                              Offensichtlich ist das ein Horrorfilm, wie man ihn selten gesehen hat: statt dunkler Nacht ist der Himmel hier fast durchweg hell, es gibt kein verfluchten Häuser, kein Geister, keinen Serienkiller und ein wirklicher "Gruseleffekt" bleibt weitestgehend auch aus. Davon abgesehen sieht das Alles unfassbar gut aus. Die Landschaft, die Natur, die Kulissen, die Kostüme, die Kamerafahrten, einfach alles sieht wunderschön aus. Weiterhin beachtlich finde ich die Figuren, die größtenteils natürlich alles irgendwo Klischees sind, aber auf Krampf dagegen anzukämpfen, kann durchaus auch nach Hinten losgehen, wenigstens fühlen sie sich nicht wie austauschbare und belanglose Notwendigkeiten für das Abspulen der Handlung an. Was all das angeht, ist "Midsommar" also ein innovativer Horrorfilm (und ich will von dieser Bezeichnung auch trotz einiger Witze nicht abweichen), der ein Szenario präsentiert, was durchaus realistisch und vorstellbar ist. Es KÖNNTE einen solchen Kult tatsächlich irgendwo auf der Welt geben und diese Vorstellung ist mehr als beunruhigend.
                              Aber dieser Film ist noch viel mehr. Ich habe mir jetzt etliche Kommentare und Deutungen durchgelesen und bin auf so vieles gestoßen, was mir im ersten Moment noch nicht klar war, aber eigentlich doch so eindeutig erscheint. Es ist ein Film über eine Wiedergeburt. Eine Wiedergeburt von einer Frau, die alles - in Form ihrer Familie - verloren hat. Ihr einziger Bezugspunkt, der ihr jetzt noch bleibt, ihr Freund, ist am Grübeln wie er sich Ihrer entledigen kann ohne sie zu verletzen. Er gibt ihr keinen Rückhalt, unterstützt sie nicht und kann ihr nicht bei der Bewältigung ihrer Probleme helfen. Vielmehr noch, er nutzt ihre verletzliche Postion auf um sie gegen sich auszuspielen, lässt sie sich für Dinge entschuldigen, die eigentlich ER falsch gemacht hat. Diese Beziehung wirkt toxisch, gleichermaßen scheint aber auch er einfach nicht zu wissen wie er damit umgehen soll. Mit dieser Ausgangslage betreten die Beiden und ihre Freunde nun eine eigene Welt, mit eigener Religion, Weltanschauung und Kultur. Von Anfang an ist klar, dass das alles sehr weird und uneinsichtig ist. Von diesem Unbekannten geht also direkt ein seichter Horror aus, der sich viel später erst richtig entfalten wird. Jedes weitere Wort wäre wohl ein Spoiler zu viel. Ein wahres Herzstück von "Midsommar" ist zweifelsohne Florence Pugh, die einfach großartig spielt. Mit welcher Intensität und Authentizität sie die Trauer und Verzweiflung herüberbringt, ist unbeschreiblich.
                              Es ist verdammt schwierig "Midsommar" zu beschreiben. Aber es ist wohl einer der besten und innovativsten Horrorfilme, der letzten Jahre, der dazu noch wunderbar aussieht. Ich kann verstehen, wenn das alles sehr komisch wirkt und für den ein oder anderen zu abstrakt sein mag, lässt man sich aber darauf ein, auf diese fremde Kultur und viel mehr noch darauf, wofür diese steht und was diese mit den Hauptfiguren macht, offenbart sich ein gewaltiger Kosmos, den zu interpretieren man wohl nie satt wird.

                              11
                              • 10
                                Codebreaker 26.03.2020, 10:39 Geändert 26.03.2020, 10:40

                                Ich glaube selten hat das Setting einen Film so sehr mitbestimmt, wie in "Brügge sehen... und sterben?" Die kleine belgische Stadt Brügge entpuppt sich als viel mehr, als nur ein simpler Handlungsort. Brügge ist hier vielmehr eine weitere Hauptfigur, neben Ken und Ray.
                                Der eine mag Brügge, erfreut sich an der Magie, der Kultur und der Altertümlichkeit. Der andere hasst es, kann weder etwas mit der Magie, noch der Kultur anfangen, fühlt sich gefangen. Für den einen ist es Urlaub, für den Anderen eine Strafe. Für den einen Himmel, für den anderen Hölle.

                                "It's a fairytale town, isn't it? How's a fairytale town not somebody's fucking thing? How can all those canals and bridges and cobbled streets and those churches, all that beautiful fucking fairytale stuff, how can that not be somebody's fucking thing, eh?"

                                Ken und Ray haben eine ganz besondere Beziehung zu einander. Irgendwie verschroben, irgendwie "distanziert" und dennoch auch irgendwie "liebevoll".
                                Und über all dem schwebt allgegenwärtig eine philosophische und melancholische Aura. Und dabei wird der schmale Grat zwischen Humor und Tragik so häufig bewandert, dass man irgendwann nicht mehr weiß, ob man nun lachen oder weinen soll. Wird in der einen Sekunde ein Witz gemacht, erfolgt in der Nächsten schon eine existentialistische Selbsterkenntnis oder wenigstens ein Hilfeschrei, weil man mit dem Chaos in seinem Kopf nicht weiß wohin. Sowas kann schiefgehen und entweder dem Witz oder dem dramatischen Moment schaden, hier ergänzt das Eine das Andere aber so sehr, dass Beides nötig ist. Die Absurdität des Witzes verdeutlicht die Dramatik der Erkenntnis.
                                Alle Figuren in diesem Film sind wahrlich grandios. Vom liebenswerten Ken, dem man im Leben nicht abkaufen würde ein Killer zu sein, über den wahnsinnig-fluchenden und prinzipientreuen Harry, bis hin zum rassistischen Gnom auf Drogen. Vor allem aber Ray ist nochmal etwas ganz Besonderes. Er ist naiv, verträumt, leicht zu begeistern. Hat seine eigene Sicht der Dinge und ist in ein Berufsfeld gerutscht, dass für ihn wohl eindeutig das Falsche ist. Er hat schlimme Dinge getan und steht nun vor Brügge, seinem Richter, um sich für diese zu verantworten und um nicht noch vor Brügge als seinen Henker zu treten. Für ihn ist Brügge sein persönlicher Schauplatz des Tag des jüngsten Gerichts.
                                Die Schauspieler sind dabei auch allesamt fantastisch und spielen diese hervorragenden Rollen ebenso hervorragend. Wieder muss man auf Ray, verkörpert von Colin Farrell schauen, der eben den oben angesprochenen Dualismus von Humor und Tragik so grandios verkörpert, dass man in verschiedenen Szenen einerseits über das Lachen will, was er sagt, ihn aber gleichermaßen tröstend in den Arm nehmen will. Auch der wunderbare Soundtrack sollte nicht unerwähnt bleiben!
                                "Brügge sehen... und sterben?" wirkt auf den ersten Blick oder zumindest nach dem groben Überfliegen des Inhalts wie ein 100. Aufguss eines Tarantinos-Films, ist dann aber doch so viel mehr. Eine Liebesbekundung an eine Stadt, natürlich auch ein Gangsterfilm, eine Komödie, ein Drama, ein Film darüber sich den Konsequenzen seiner Taten zu stellen, über Freundschaft und Loyalität, über Liebe und wahrscheinlich noch vieles mehr. Abschließend noch eines der vielen, vielen fantastischen und denkwürdigen Zitate des Films, komplett, ohne Zusammenhang.
                                "My date involved two instances of extreme violence, one instance of her hand on my cock and my finger up her thing which lasted all too briefly - isn't that always the way? - , one instance of me stealing five grams of very high-quality cocaine and one instance of me blinding a poofy little skinhead: so all in all... my evening pretty much balanced out, fine."

                                9
                                • 9

                                  Wohl einer meiner meist erwarteten Filme seit langer Zeit. Ich liebe Mafia-/Gangsterfilme und das Scorsese ein Meister in diesem Fach ist, sollte wohl komplett außer Frage stehen. Lang nun wurde THE IRISHMAN angekündigt, lang schien es aussichtslos, dass er je erscheint und nun war es endlich soweit. Da war er, der Abgesang auf das Mafia und Gangsterleben.

                                  Und das allein macht diesen Film schon so stark. Ich habe mittlerweile oft gelesen, hier würde das Rad nicht neu erfunden und dem Genre keine neuen Facetten abgewonnen wurden sein. Kann ich absolut nicht unterschreiben. Natürlich ist THE IRISHMAN ein Scorsese Best-Of, aber eben mit der Ergänzung. Das ist kein Abbild eines Gangsters in seiner Gangsterzeit, das ist das Abbild eines Mannes der sich zum Gangster entwickelt und das nie wieder losbekommt.
                                  Gewissermaßen ist THE IRISHMAN die Antithese zu GOODFELLAS. Da wurde das Gangsterdasein, das Leben in der Mafia noch hochstilisiert und als absoluter Lebenstraum romantisiert.
                                  "As far back as I can remember I always wanted to be a gangster."
                                  Natürlich wurden damals bereits Schattenseiten und die Nachteile eines solchen Lebens präsentiert, aber ohne, dass dabei das komplette Ausmaß der Konsequenzen klar wird. Und gleichermaßen waren bei GOODFELLAS alles Gangster, wie man sie sich vorstellt. Die Morden, Drogen konsumieren, sich mit Frauen vergnügen und ihr Leben eben exzessiv genießen oder eben darum fürchten. Stets im Anzug, höchstens mal verkokst im Anzug.
                                  Hier ist das nicht so. Hier werden die Konsequenzen bis ins hohe Alter deutlich gemacht (sofern man es bis dahin überhaupt schafft) und die Ganoven werden gleichermaßen als das enttarnt, was sie eben, grob heruntergebrochen, auch nur sind: Menschen. Menschen die ihr Müsli konsumieren, Probleme mit den Kindern haben und abends im Pyjama im Bett liegen um einzuschlafen.
                                  IRISHMAN ist in so vielen Momenten anders als GOODFELLAS oder CASINO, bspw. wird das auch am grandiosen Joe Pesci deutlich. Einst hat er noch als quirliger, aufgedrehter, hitzköpfiger Choleriker in GOODFELLAS seinem Kumpel Ray Liotta das Fürchten gelehrt, als ihn dieser als Clown bezeichnet hat, hier jedoch ist er eine wahre Erscheinung. Kalt, berechnend, prinzipientreu, ein wahrer Mafiaboss.
                                  Schauspielerisch ist dieser Film ohnehin der Wahnsinn. Besonders De Niro, der bereits erwähnte Pesci und natürlich auch Al Pacino ("Cocksucker") spielen sich hier gegenseitig an die Wand und liefern alle ihre besten Leistungen seit mehreren Jahren ab.

                                  Aber ja, wie schon gesagt werden natürlich viele Klischees dieser Art von Film aufgegriffen oder eben gar nicht behandelt, weil sie wahrscheinlich einfach schon viel zu bekannt sind (die Gangsterfrau zum Beispiel). Es sind Zitate auf verschiedene andere große Filme spürbar, Motive sind wieder zu erkennen. Diesen Film dennoch nur darauf herunter zu brechen, wird ihm nicht gerecht. Allein im letzten Teil des Filmes wird das spürbar. Der ehemalige Gangster hat nun mit weit mehr zu kämpfen als der Polizei oder rivalisierten Artgenossen. Er muss die Taten seiner Vergangenheit konfrontieren, die schlimmen Taten die er ausgeführt hat, die Menschen die darunter leiden mussten. Er ist allein und hat nichts mehr.

                                  THE IRISHMAN ist insofern der Film den ich mir erhofft hatte und sogar noch mehr. Es war eine wahre Freude die Darsteller zu sehen und vor allem in diesen Rollen. Das war ein Werk, dass an GOODFELLAS und CASINO erinnert hat und dennoch dem Ganzen eine neue Seite verleiht hat. Die Laufzeit hat mich dabei nicht gestört, im Gegenteil, die Zeit ist wie im Fluge vergangen. Ich bin froh, dass es diesen Film gibt.

                                  9
                                  • 7

                                    Als EL CAMINO angekündigt wurde, habe ich mich auf eine Art und Weise darauf gefreut, wie ich mich wohl selten auf einen Film/Serie gefreut habe. Ich hatte keine großen Befürchtungen, dass das schief gehen könnte, wobei ein wenig natürlich dennoch die Angst mitschwingt. Nun war es endlich soweit und er war da, dieser Film der meine absolute Lieblingsserie fortsetzen soll.

                                    Zentrale Probleme die ich jetzt in diversen Kommentaren und Kritiken gelesen habe, sind einerseits, dass die Figuren zu alt/anders aussehen und außerdem der Fan-Service.
                                    Ersteres kann ich als Kritik tatsächlich nicht nachvollziehen. Ich verstehe zwar, wenn es das Seherlebnis beeinträchtigt, aber Menschen werden nun mal älter und sehen nach 6 Jahren nicht mehr ganz so aus wie zuvor. Wie das jetzt aber konkret das Schauspiel, die Dramaturgie, die Inszenierung beeinflusst, verstehe ich allerdings nicht.
                                    Und der Fanservice. Ich bin auch gegen Fanservice, wenn er einer Vision im Wege steht und wenn er eben komplett aufgesetzt wirkt, wenn es einfach zu viel des Guten ist. Zu viel davon den Fans das zu geben, was sie wollen und zu wenig davon, das zu machen, was man selbst will. Und teilweise kann man das hier auch nicht abstreiten, irgendwie wirken diverse Cameos, Sprüche, Momente einfach genau so. Den Film jetzt aber komplett unter Fanservice abzutun bzw. ihn nur darauf herunter zu brechen, finde ich dann auch wieder weniger gut bzw. kann ich es weniger verstehen. Oder ist es wirklich das was die Fans wollen, wenn ein Todd derart viel Screentime bekommt? Genauer will ich darauf aber später eingehen, mit Spoilern. Jetzt erstmal ohne.

                                    Ich denke EL CAMINO war nicht zwingend nötig. Der Film hat uns nichts gegeben, was essentiell und absolut notwendig für die Geschichte ist. Er ist eine kleine, schöne Abschlussgeschichte für einen Charakter, den wir mit der Serie kennen und lieben gelernt haben. Ich für meinen Teil habe jede einzelne Sekunde des Films genossen. Ich habe es genossen wieder in diese Welt einzutauchen, die Charaktere wieder zu sehen und mich wieder in diesem Universum zu befinden. Ich habe es genossen, dass Jesse tatsächlich mal gute Dinge geschehen sind. Allein deshalb muss ich dementsprechend sagen und das gebe ich zu, so ähnlich habe ich es mal irgendwo gelesen, dieser Film hätte nicht sein MÜSSEN aber ich bin dennoch froh, dass es ihn gibt.

                                    Jetzt zu den Spoilern:
                                    Auch wenn die Quintessenz der Serie nicht großartig erweitert wird, bekommen wir doch mehr Facetten von Charakteren und Storyarcs zu sehen.
                                    Beispielsweise die Szene mit Walt hat es geschafft einmal mehr die Komplexität des Charakters Walter White darzustellen und uns zu zeigen, wie es tief in ihm drin aussieht. Wir sehen hier nicht den Drogenbaron der seinen Erzfeind in einem Altersheim wegbombt, wir sehen nicht den skrupellosen Heisenberg der 10 Männer in einem Gefängnis umbringen lässt, das ist nicht der kaltblütige Killer der zwei Menschen auf offener Straße erschießt ohne mit der Wimper zu zucken. Wir sehen einen eingeschüchterten, verzweifelten Mann, der bevor er von dieser Welt geht noch etwas „bedeutsames“ machen will, was, ironischerweise, die Herstellung von Drogen ist. Der letzte Satz, verleiht einem Walter White, über den wir schon so viel wissen, nicht zuletzt warum er das getan hat, was er getan hat, eine weitere, traurige, bemitleidenswerte Ebene.
                                    Auch die Szenen mit Todd. Erst dachte ich auch, wieso diese so lang sind, dann wird es aber klar. Wir lernen nicht viel Neues über Todd, aber durchaus über Jesses Gefangenschaft. Wir wussten, dass er eingesperrt ist, gequält wird und zum Kochen gezwungen wird, wir wussten aber nicht, in welchen Dimensionen er auch einer psychischen Folter ausgesetzt wird. Wunderbar dargeboten an der Szene, als Jesse die Waffe hat und einsieht, dass er da nicht fliehen kann.
                                    Nicht zuletzt wirkt es auch desöfteren so, als ob in Jesse, mehr als je zuvor, ein Teil von Walter/Heisenberg weiterlebt. Den Plan der er sich macht, um in der Werkstatt sein Geld zurück zu holen, erinnert dahingehend an Walters Rettungsaktion von Jesse bei den Nazis.
                                    Um den Rückbezug auf den Fanservice zu schlagen: viele Cameos finden statt, viel mag so erscheinen, viel mag auch so sein... letztlich hat aber alles irgendwo seinen Sinn. Wir bekommen eine kleine, teilweise sogar recht unspektakuläre Geschichte geboten, die nichts weiter will als Jesse Pinkman die Befreiung zu geben, die er verdient hat. Er kann sich befreien von dieser Zeit, von dieser Welt und nicht zuletzt auch von Jesse Pinkman. Ob das nötig war und ob das offene Ende von Breaking Bad nicht gereicht hätte, darüber kann man sicherlich streiten. Ich für meinen Teil bin einfach froh, dass ich noch einmal in diese Welt eintauchen durfte.

                                    6
                                    • 8

                                      SUPERBAD hat die Voraussetzung zu einem perfekten Vertreter seines Genres: nerdige "Looser"-Typen, die es in der Frauenwelt nicht so leicht haben als Charaktere, ein wunderbarer Cast bei dem heute wohl allesamt (einige mehr, andere weniger) zur A-Riege des Comedy-Genres und mitunter sogar darüber hinaus zählen und natürlich endlose Witze, Gags, kultige und zitierwürdige Momente, Sprüche, Situationen, Figuren. Alles abgerundet mit einer vulgären Version einer Coming-of-Age Story, in verschiedenen Aspekten, als nur bezogen auf die drei Hauptfiguren.

                                      Die Story an sich mag natürlich das Rad nicht neu erfinden, aber bei Comedys kommt es ja auch selten auf die Story an. Wenn die Darsteller/Figuren und die Chemie untereinander stimmt, ist es doch zweitrangig, worum es jetzt genau geht. Dennoch werden viele wichtige Themen eingebunden, die wohl einmal auf jeden zukommen werden/zugekommen sind.
                                      Wenn Seth und Evan, die schon immer die besten Freunde waren, auf einmal vor dem Problem stehen ihren weiteren Werdegang getrennt voneinander bestreiten zu müssen, dann erinnert mich das an das Ende meiner Schulzeit. Natürlich ist da auch die Sache mit dem anderen Geschlecht. In SUPERBAD wird deutlich, dass es beide Seiten nicht so leicht haben, wenn Becca sich Mut antrinkt um Evan ins Bett zu kriegen. Außerdem gibt es da die bereits etwas älteren Berufstätigen, die Zweifel und Bedenken an ihrer Entscheidung haben oder sich selber einfach beweisen wollen, dass sie es richtig gemacht haben, verdeutlicht an den beiden Cops Michaels und Slater. Und wer kennt es nicht, den jugendlichen Leichtsinn, überspitzt dargestellt durch den unvergleichbaren McLovin.

                                      In SUPERBAD steckt so viel drin. Natürlich kann man vorwerfen, dass der Film teilweise wieder arg in Richtung Fäkalhumor schlägt, aber irgendwie passt das doch auch zu den Figuren und nicht zuletzt, ist diese humoristische Aufbereitung ähnlich wie Hauptfigur Seth: viel Gerede, viel Show, harte Schale - weicher Kern.
                                      Und zum Abschluss: dieser Film war glaube ich Ausgangspunkt für meine Begeisterung für Bill Hader. Fantastischer Typ!

                                      4
                                      • 8

                                        QUENTIN TARANTINO #11 - ONCE UPON A TIME ... IN HOLLYWOOD

                                        Dieser Film ist so vieles.
                                        Er ist gleichermaßen eine Liebesbekundung an Hollywood, wie auch irgendwo eine Offenbarung der Klischees, Vorurteile und Probleme, eine Entblößung der "Scheinwelt", die Hollywood auch ist. Er ist ein Tarantino-Film und fühlt sich teilweise doch irgendwie anders an: reifer, strukturloser, weniger auf Kult getrimmt und ebenso weniger gewalttätig. Wieder wird Geschichte umgeschrieben, wieder werden ikonische Figuren präsentiert und wieder sind da diese ganz eigenen Dialoge. Aber es fehlt die Story, viele Szenen führen nirgendwo hin und am Ende bleibt auch ein wenig die Frage: "Was war da jetzt der Punkt?"

                                        Die Abhandlung mit Hollywood und das Aufzeigen diverser Problemchen und Klischees ist nun wirklich nicht innovativ, allerdings bekommen wir hier Gesichter zu eben diesen. Wir erleben Hollywood und die Geschichte einer Karriere eines dort lebenden Schauspielers. Was geht in ihm vor? Womit muss er sich befassen? Wie sieht es in ihm aus? Wir sehen mit Rick Dalton wie es den alternden Stars von Gestern ergeht, erleben mit Cliff Booth den Alltag eines "normalen" Menschen, der dort lebt ohne ein Star zu sein, aber regelmäßig mit diesen zu tun hat und sehen die Traumfabrik als eben diese durch die Augen von Sharon Tate.
                                        Genau diese Charaktere sind es auch, die das Herzstück dieses Films ausmachen. Sie bilden den roten Faden, an dem die Szenen abgearbeitet werden, sie sind es, die diesen Film so toll und unterhaltsam machen.

                                        Ich denke, dass dieser Film nicht unbedingt das kompletteste Werk Tarantinos ist. Es ist vielmehr die Momentaufnahme verschiedener Charaktere in Hollywood. Über die Charles Manson-Story will ich nicht all zu viel sagen, außer, dass Tarantino es mal wieder geschafft hat, anhand eines Films die Weltgeschichte umzuschreiben, zumindest für den Film.
                                        ONCE UPON A TIME ... IN HOLLYWOOD ist so vieles, vor allem aber die Liebesbekundung eines Filmfans.

                                        5
                                        • 9
                                          über Mad Men

                                          Was ist Don Draper für ein Mensch?

                                          Er ist kreatives Genie in einem fantastischen Job, er hat eine wunderschöne Frau, zwei Kinder und lebt ein Leben von dem viele Menschen wohl lediglich zu träumen wagen und trotzdem ist vor allem eines nicht: glücklich. Zumindest ist das meine Wahrnehmung, allerdings ist es verdammt schwierig Don Draper, vor allem am Anfang der Serie, überhaupt einzuschätzen. Er ist mysteriös, man weiß so gut wie gar nix über ihn und ihn umgibt eine unscheinbare Aura. Was allerdings recht schnell klar wird, dass er wohl nicht der aufrichtigste und sympathischste Zeitgenosse zu sein scheint.
                                          Er raucht, er säuft, er lügt, er betrügt, er fickt, er nutzt die Menschen aus, um sein eigenes Wohl zu sichern. Aber, er weiß gar nicht, wie dieses eigene Wohl aussieht. Was braucht er um glücklich zu sein, was macht ihn glücklich? Don Draper will geliebt werden. Dafür sucht er die Bestätigung wo er nur kann und eben auch bei zahlreichen Damen abseits seiner Frau.

                                          Über die gesamte Laufzeit der Serie wird diese unvergleichbare Figur des Don Drapers immer weiter skizziert, wir lernen ihn besser kennen, durchschauen ihn so langsam und merken, dass dieses mysteriöse eigentlich gar nicht mysteriös ist. Hat er anfangs noch etwas, das irgendwo einem verklärten „Männertraum“ gleicht, bemitleidet man ihn am Ende der Serie schon fast nur noch. Er wir dekonstruiert, gleichermaßen aber umso menschlicher und nahbarer. Ich weiß um ehrlich zu sein am Ende der Serie nicht, was ich von ihm halten soll, das wusste ich auch am Anfang dieser Reise nicht, aber da aus anderen Motiven. Da hatte ich nur wenige Infos und konnte ihn deshalb nicht einschätzen, jetzt weiß ich so viel und kann es ebenso wenig. Aber gerade das finde ich unfassbar stark. Don Draper ist wohl eine der komplexesten, vielschichtigsten und interessantesten Figuren, die ich in Film und Fernsehen jemals kennengelernt habe.

                                          Aber „Mad Man“ besteht natürlich nicht nur aus Don Draper. Es gibt noch so zahlreiche andere Figuren, zu denen man jeweils wohl ein eigenes, nicht minder komplexes, Charakterprofil erstellen kann. Wie eine Peggy Olson, die ihrem Idol Don nacheifert, nur um irgendwann selbst dahinter zu steigen, dass da wohl mehr Schein als Sein ist. Oder ihr Gegenpart Pete Campbell, der ähnlich agiert, allerdings bei weitem nicht so charmant, eloquent oder charismatisch ist wie Don, der eigentlich ein Unsympath sondergleichen ist, sich aber auch dementsprechend weiterentwickelt. Es gibt so viele tolle Figuren in dieser Serie und allesamt haben sie ihre Probleme und ihre Eigenarten. Ob ich jemanden wirklich, also WIRKLICH, sympathisch finde, kann ich nur schwer sagen. Denn irgendwie sind sie alle, vor allem die Hauptriege der Männer, Alkoholiker und Schürzenjäger, ohne Gewissen. Die Charakterzeichnung ist wohl aber einer, wenn nicht der, beste Aspekt dieser Serie.

                                          Gleichermaßen wird die Zeit Ende der 60er Jahre wunderbar und eben zynisch gezeichnet. Mir hat das Einbinden zahlreicher geschichtlicher Ereignisse und der Umgang mit diversen Klischees wunderbar gefallen. Allgemein trifft es „zynisch“ wohl am besten, wenn man „Mad Man“ beschreiben soll.
                                          Ich bin ganz ehrlich, ich hatte nie gedacht, dass diese Serie etwas für mich sein wird. Irgendwie hat mich das Thema nie interessiert und einfach alles hat nicht gestimmt. Irgendwann habe ich aber schließlich begonnen und mich direkt in die Serie verliebt. Hier geht es nicht um Gangster, Mord und sonstige Kriminalität (was ich per se natürlich mag), hier gibt es Einblicke in eine Zeit, die fernab Unserer ist und vor allem in die Abgründe der Menschen, alles anhand einer Industrie, die sich eben im Kern genau darauf konzentriert: die Werbung. Wie funktionieren Menschen und wie können sie dementsprechend beeinflusst werden? Aber wer könnte Werbung besser zusammenfassen, als Don Draper himself?

                                          “Advertising is based on one thing: happiness. You know what happiness is? Happiness is smell of a new car. It's freedom from fear. It's a billboard on the side of the road that screams with reassurance that whatever you're doing, its okay. You are okay.”

                                          9
                                          • Schwierig bis unmöglich da eine Szene auszumachen, nennen muss man aber definitiv:
                                            ... aus "König der Fischer", wenn er und Jeff Bridges unter dem Nachthimmel auf der Wiese liegen
                                            und natürlich:
                                            ... fast alles, vor allem aber natürlich "Oh Captain! My Captain" aus "Der Club der toten Dichter"

                                            3
                                            • So vieles wurde jetzt schon zur Folge gesagt. Vieles habe ich inzwischen darüber gelesen, darunter die verschiedensten Meinungen. Ich bin mir nach wie vor nicht sicher, was ich nun von dieser Folge und den Entscheidungen die in ihr getätigt wurden, halten soll.
                                              Als ich Game of Thrones lieben gelernt habe, hat es diese Serie wie kaum ein andere geschafft mich zu schockieren, gnadenlos mit meinen Erwartungen zu spielen und mich mitfühlen zu lassen: mit der Geschichte, mit den Figuren. Man denke an die Red Wedding oder die Purple Wedding oder Ned Starks Tod oder der grausamste Moment für mich persönlich - Oberyn Martells Tod. Diese Momente gehörten unter anderem dazu, weshalb ich diese Serie so liebe. Sie ist erbarmungslos. Sie WAR erbarmungslos.
                                              In dieser Folge überleben Figuren die aussichtslosesten Situationen. In der Serie, in der das Sterben quasi schon zum Meme geworden ist, wird so gut wie gar nicht gestorben, zumindest nicht da, wo es eigentlich geschehen sollte. Okay, wir hatten Jorah und vor allem Theon, letztgenannter hatte wohl auch einen fantastischen-GOT würdigen-Tod, aber sonst? Niemand bei dem es wirklich interessiert, okay, abgesehen vom Night King natürlich.
                                              Ich bin auch strikt dagegen das Meme weiter zu bedienen und Figuren Sterben zu lassen um des Sterbens Willen, aber in welcher Schlacht macht ein massenhafter Figuren Tod denn mehr Sinn als in der gegen den TOD höchstpersönlich? Welchen Eindruck hinterlässt nun die Szene aus Folge 2 vorm Kamin, in der die Figuren darüber reden, dass dies wohl ihr letzter gemeinsamer Abend ist, nur damit jetzt JEDE dieser Figuren noch lebt? Ned, Oberyn, Robb, wie sie nicht alle heißen, deren Ableben hat mir teilweise das Fanherz gebrochen aber gerade diese emotionale Einbindung war doch so großartig - WO war die hier?
                                              Vom Ende des Night Kings mal ganz zu schweigen - DER Endgegner schlechthin, DIE Bedrohung von der uns seit Folge 1 an erzählt wurde, dass sie die Schlimmste überhaupt ist, wird einfach so weggetötet? Von EINEM Mädchen, die storymäßig wenig mit ihm zu tun hatte und nur weil sie ein bisschen ausgebildet wurde? Also schon klar, dass Arya krass ist, aber DAS war nichts weiter als fan pleasing.

                                              So langsam beschleicht mich das Gefühl, dass für das Ende der Serie wohl der absolute Worst Case eintreten wird: ein Happy End. Für diese Serie, in der die augenscheinliche Hauptfigur nicht mal das Finale der ersten Staffel erlebt hat, in der andere Hauptfiguren massenweise abgeschlachtet wurden, in denen mit meinen Emotionen gespielt wurde wie selten zu vor, die einst gegen typische Fantasy-/Hollywoodklischees angekämpft wurde, scheint nun genau das alle "verraten" zu werden und wir bekommen das fantasyklischeehafteste Hollywoodende überhaupt. Ich fand die Folge inszenatorisch dennoch klasse und habe nach wie vor meinen Spaß mit der Serie, insgesamt bin ich aber einfach enttäuscht.

                                              5
                                              • 10

                                                "As far back as I can remember I always wanted to be a gangster."

                                                "Gangster sein" - die Faszination dafür ist groß, GOODFELLAS zeigt das perfekt. Geld, Frauen, Macht, man hat Alles. Du bist Teil von etwas Großem. Du gehörst zu einer Familie, kannst tun und lassen was du willst und niemand wird sich mit dir anlegen. Das Leben scheint ideal. Henry Hill lebt seinen Traum, er ist "Gangster" und nimmt alles mit was dazu gehört.
                                                Doch genauso "faszinierend" wie dieses Leben ist, so niederträchtig ist es auch. Dieses Spiel hat seine eigenen Regeln. Und jeder der mitspielt, befolgt diese auch. Zumindest solange er gewinnt. Wenn es hart auf hart kommt, werden die Regeln nicht mehr befolgt, dann ist es vorbei mit der Freundschaft, mit der Familie, mit dem Zusammenhalt. Dann ist sich jeder selbst der nähste und jeder tut das, was für ihn selbst das Beste ist.
                                                Diese Destruktion des "Gangster Lebens" ist es, die GOODFELLAS so fantastisch macht. Wir erleben gemeinsam mit Henry Hill die gesamte Palette an Eindrücken für dieses Milieu. Wir sehen wie cool es sein kann, aber auch wie schlimm es werden kann. Dabei begleiten wir Figuren, die die "Ehrenmänner" aus THE GODFATHER lange hinter sich lassen. Das sind Bastarde, Wendehälse, Betrüger, Mörder und schlicht und ergreifend böse Menschen. Keine coolen, erstrebenswerten Idole. Nur böse Menschen. Vor allem spannend dabei ist das Motiv der Familie. Denn gerade diese ist es, von der diese Menschen predigen. Sie ist das Heiligste, niemand verpfeift jemanden und man wird immer zusammenhalten. Dennoch, ist jeder dieser Menschen, wenn es wirklich hart auf hart kommt, komplett allein.

                                                "If you're part of a crew, nobody ever tells you that they're going to kill you, doesn't happen that way. There weren't any arguments or curses like in the movies. See, your murderers come with smiles, they come as your friends, the people who've cared for you all of your life. And they always seem to come at a time that you're at your weakest and most in need of their help."

                                                Scorsese nimmt sich den Mythos des Gangstertums vor und stellt ihn gleichermaßen so faszinierend dar, wie er ihn anschließend auseinander nimmt. GOODFELLAS ist ein ganz großer Gangster-Epos, der wunderbar gepielt ist (De Niro, Liotta, Pesci (!)) und uns mit auf eine Reise nimmt. Eine Reise durch das Leben eines Gangsters, durch das Leben als Gangster.

                                                2
                                                • 8

                                                  Zwei Worte: böse und unfair.
                                                  Damit lässt sich "Funny Games" wohl perfekt beschreiben. Bisher kannte ich nur das Remake, was, wie ich feststellen konnte, nichts weiter als eine 1:1 Neuverfilmung des Originals ist, nur eben mit anderen Schauspielern. Lange schon wollte ich dennoch eben genau dieses mal sehen.
                                                  Dieser Film ist eine wahrhafte Tortur. Eine Familie wird aus dem Nichts mit dem puren Böse konfrontiert, in Form zweier Jungs, die augenscheinlich gar nicht böse aussehen. Sie wollen die Familie umbringen, aber davor wollen sie sie fertig machen, physisch sowie psychisch. Angefangen beim penetranten Bestehen auf ein paar Eier, über einen Golfschlägerschlag gegen das Bein, bis hin zum Vorgaukeln von Hoffnung auf ein Happy End. Das Schlimmste daran ist aber, der Grund für all das: es gibt keinen. Haneke inszeniert eine Geschichte voller grundloser Gewalt. Es gibt keine Motive, keine Hintergründe. Die beiden Jungs sind durch und durch böse und niemand weiß wieso. Dazu kommt, dass sie uns - die Zuschauer - ungewollt in ihre Machenschaften, in ihr Spiel, mit einbinden. Nicht als Täter, aber als die, für die die Taten vollzogen werden. Eine düstere Erkenntnis: sind wir der Grund für die Gewalt? Gewalt im Fernsehen, Gewalt im Film ist definitiv ein Motiv, dass die Sensationsgeilheit der Menschen bedient. In diesem Film wird es offensichtlicher den je präsentiert.
                                                  Und am Ende: selbst wenn sich Gerechtigkeit und Vergeltung anbahnt, nimmt dieser Film sie und schmettert sie zu Boden. Keine Gerechtigkeit, keine Vergeltung.
                                                  "Funny Games" ist durch und durch böse, unfair und unbequem anzuschauen. Grundlose Gewalt wird zelebriert und der Zuschauer in die Rolle des Aufmachers dafür geschoben. Was bleibt ist die Frage, inwiefern das hier geschilderte ein fiktives Szenario ist oder inwiefern es, der Realität entspricht.

                                                  4
                                                  • 8

                                                    Manchmal frage ich mich, wieso mich gerade die Filme mit bösartigen Menschen so faszinieren. Wieso zieht es mich in den Bann Mördern beim Morden zu zu sehen? Natürlich nicht auf eine "mir gefällt das Art und Weise", aber dennoch auf eine Art, dass ich emotional einfach komplett eingebunden bin. Mir fallen Filme wie "Eden Lake" ein, bei dem man Menschen dabei zusieht, wie ihnen, komplett ungerechtfertigt und grundlos Leid zugefügt wird. Andererseits gibt es auch endlos Serien, in denen Menschen im Mittelpunkt stehen, die kriminell sind, grausam, die Menschen Schaden zugefügt haben. Serien wie BREAKING BAD, THE SOPRANOS, NARCOS, HOUSE OF CARDS und viele mehr. Und Horrorfilme. Es gibt endlos Horrorfilme in denen geschlachtet wird, vergewaltigt und in denen andere Menschen Höllenqualen ausgesetzt werden. Man kann nicht davon sprechen, dass das tatsächlich "unterhaltsam" ist, aber irgendeine Faszination geht davon schon aus. Klar, man sollte natürlich noch unterscheiden, zwischen einem Walter White der eine komplexe Charakterentwicklung und BREAKING BAD durchmacht und einem Micheal Meyers der in HALLOWEEN seine Opfer nacheinander umbringt und natürlich sind Torture-Porn Filme a la HOSTEL nochmal was komplett anderes, aber letztlich bleibt eines stehen: das sind Menschen, die andere umbringen. Oder ihnen sonstiges Leid erteilen. Und ich seh mir das an. Wieso?
                                                    MANN BEIßT HUND ist einer dieser Filme. Ein Serienkiller, der Menschen nach Plan umbringt. Und nicht nur das. In diesem Film werden Unschuldige ermordet und das auf grausame und bitterböse Art (denke man da nur mal an die ältere Dame), es wird vergewaltigt und auch Themen wie Rassismus finden Einzug. Und ich seh mir das an. Ist es spannend Einblick in eine Feld zu bekommen, dem ich - zum Glück - nicht angehöre? Ist es die das Streben nach Gewalt und Brutalität - es ist ja nur im Film?! Oder ist es der charismatische Ben, der so böse er auch ist, einen Charme hat, stets coole Sprüche abgibt und ein eigenes Weltbild hat, das mich einfach in seinen Bann zieht? Oder ist es, wie er es selber sagt, das Böse, was ein Gegenpol zum Guten bildet. Wie gut doch das Leben sein kann, erkennt man erst, wenn man sieht wie Böse es auch sein kann. Klingt jetzt vielleicht hobbyphilosophisch und ist es bestimmt auch, aber irgendwie ist das ein Punkt. All diese Filme, Serien und was es da nicht noch alles gibt, reißen uns mit, weil wir mit den Opfern (oder manchmal auch den Tätern?) identifizieren können, weil es Einblicke in fremde Welten gibt, weil es zeigt, wie gut doch, das "Gute" ist und dafür brauchen wir, das Böse.
                                                    Keine Ahnung ob das Sinn macht.

                                                    1