Auf den ersten Blick sieht es für Ant-Man doch gar nicht so schlecht aus, oder? Der Film mit Paul Rudd im Ameisenkostüm entschied am ersten Startwochenende das Duell mit Dating Queen für sich und stieg auf den Thron der US-Kino-Charts. Ein genauerer Blick zeigt allerdings, dass der Marvel-Film mit 58 Millionen US-Dollar am ersten Wochenende hinter seinen Vorgängern liegt. Thor verdiente 2011 65 Millionen US-Dollar. Lediglich Der unglaubliche Hulk schnitt 2008 mit 55,4 Millionen noch schlechter ab. Unter Einbezug der Inflationsrate und den damit veränderten Kinopreisen startete Ant-Man sogar noch schlechter. Demnach hätte er nämlich auf über 61 Millionen US-Dollar kommen müssen, um Hulk zu schlagen.
Mehr: Ant-Man siegt in den USA, Minions dominieren Deutschland
Buzzfeed hat in einer eindrucksvollen Grafik Ant-Man mit anderen Marvel-Filmen verglichen und kommt auf ein bescheidenes Ergebnis. Mit verdienten 58 Millionen US-Dollar am ersten Wochenende konnte der Film von Regisseur Peyton Reed (Der Ja-Sager) nicht einmal ansatzweise an den Erfolg von Marvel's The Avengers, Marvel's The Avengers 2: Age of Ultron und Iron Man 3 herankommen. Diese Streifen heimsten sage und schreibe jeweils über 170 Millionen US-Dollar an ihren Premieren-Wochenenden ein. Vergleicht der Zuschauer nun die Erfolge von anderen Marvel-Solofilmen, lässt sich Ergebnis von Ant-Man vielleicht noch besser einordnen. Der erste Iron Man mit Robert Downey Jr. in der Hauptrolle kassierte an seinem Startwochenende 2008 98 Millionen US-Dollar. Captain America - The First Avenger spielte drei Jahre später 65 Millionen US-Dollar am ersten Wochenende ein.
Disneys Vertriebschef Dave Hollis zeigte sich im Hollywood Reporter allerdings optimistisch:
Das ist ein toller Start, auch wenn es nicht so groß ist, wie einige Menschen gesagt haben. Marvel hat es wieder einmal geschafft, den Charakter-Stall in seinem Universum in einer frischen Art und Weise zu expandieren.
Das Aus für Paul Rudd?
Stellt sich die Frage, wie es um eine Zukunft für Paul Rudd als Ant-Man aussieht. Der nächste Auftritt ist schon gesichert: In Captain America 3: Civil War ist Rudd im Ameisenkostüm zu sehen. Die Kollegen von TheWrap finden Gründe, warum es für Rudd weitergehen könnte.
Ant-Man zielt nicht alleine auf den US-amerikanischen Markt. Weltweit konnte der Film nämlich in 37 Märkten bereits 56 Millionen US-Dollar einspielen. In Deutschland startet der Film erst am kommenden Donnerstag.
Die Produktionskosten mit 130 Millionen US-Dollar waren für einen Marvel-Film vergleichsweise gering, dies könnte bedeuten, dass selbst die Bosse nicht auf Mega-Zahlen an den Kino-Kassen gewettet haben. Außerdem sei Ant-Man im Vergleich zu anderen erfolgreichen Marvel-Streifen kein reiner Superheldenfilm, sondern eher ein Mix verschiedener Genres. Des Weiteren wurde mit Ant-Man ein wohl eher Comic-Fans bekannter Superheld ausgewählt, der sich erst seinen Platz im Herzen der Zuschauer erkämpfen muss.
Auch wurde mit Paul Rudd ein - im Vergleich zu anderen Schauspielern - eher ungewöhnliches Gesicht für einen Actionfilm ausgesucht, das sich noch nicht in Blockbustern beweisen musste. Dass dies allerdings kein Grund für einen Misserfolg ist, zeigte der deutlich weniger bekannte Chris Evans mit Captain America 2011 und der weitgehend unbekannte Chris Hemsworth mit Thor im selben Jahr. Für Rudd allerdings kein Grund zur Sorge. Der Start von Ant-Man ist der erfolgreichste seiner Kinokarriere, die bisher eher aus Comedy-Streifen bestand.
Trotz der Turbulenzen nach dem Ausstieg von Regisseur Edgar Wright konnte Ant-Man also ein einigermaßen akzeptables Startwochenende abliefern. Und eines steht fest: Der nächste Marvel-Film kommt bestimmt.
Woran liegt das bescheidene Einspielergebnis von Ant-Man eurer Meinung nach?